18/09/2022
Tag des Gedenkens an den katholischen und royalistischen Aufstand von 1799- Botschaft Ludwig XX
Liebe Freunde,
1799-2022, niemals lassen die eins ums andere vergangenen Jahre das Massaker von Montréjeau verblassen, wobei Tausende mutiger Männer ermordet wurden, jene die von ihrer Entschlossenheit angetriebenen Männer, die ihr Land bewahren und noch darüber hinaus, ihr Land vor dem revolutionären Wahnsinn retten wollten. Eure Vorfahren hatten alles klar und deutlich vorausgesehen. Sie hatten einst begriffen, dass, falls sich Frankreich seiner Tradition, seiner Institutionen und seines Glaubens entledigen sollte, dann würde sich daraus eine Zeit der Unruhe und des Elends für alle ergeben.
Mehr als zwei Jahrhunderte später, muss man zwangsläufig feststellen, dass sich jene von der französische Revolution hinterlassenen Verwüstungen als unermesslich bestätigen lassen. Die Gesellschaft ist bis ins Mark erschüttert, darum, dass ihre Wahrzeichen, nach und nach, zahlreich in Frage gestellt worden sind. Für Frankreich ist es oft nicht leicht, sich in jener Darstellung wiederzuerkennen, die einige von ihm vermitteln, weil- und das ist vielleicht das grösste Verbrechen der Revolution-, es gezwungen worden ist, mit seiner Geschichte und seinem historischen Gedächtnis abzubrechen; auch gezwungen worden ist, seine Macht, seinen Ruhm und Glanz ins Vergessen zu stellen, dies auf die Gefahr hin, sich vor den Augen seiner Feinde als geschwächt zu erweisen ! Die Ereignisse von Montréjeau, im Jahr 1799, erbringen einen schlagenden Beweis, darum, dass dieses Massaker jahrzehntelang verheimlicht worden ist. Wahrscheinlich weil das damalige offizielle Frankreich einesteils darüber beschämt war, und andernteils umso mehr noch, dass die feste Absicht vorhanden war, die Geschichte neu umzuschreiben, um den Siegern Recht zu behalten. Es ging darum, Geschichte und Wahrheit zu Propagandazwecken zu verfälschen !
Doch tauchte schliesslich das in den Familien bewahrte geschichtliche Gedächtnis wieder auf, und ermöglichte jene Tage wie die heutige. In den letzten Jahrzehnten hatten redliche Historiker nebst einer rein ideologischen Lektüre, den Weg für eine neue wissenschaftliche Lektüre der Revolution geebnet und zögerten auch nicht derer Verbrechen zu erwähnen. Jedoch hielt solcher heilbringende Meinungsumschwung nicht an. Im Gegenteil: wir sind nun Zeugen anderer Entstellungen der Geschichte. Seit einigen Jahren taucht aus den Vereinigten Staaten eine neue Gefahr auf, zwar eine Gefahr, die darin besteht, dass man immerzu nur darauf aus ist, die historische Wahrheit zu verraten, diesmal aber, mit dem deutlich zum Ausbruch gebrachten Willen, das Erbe der vergangenen Jahrhunderte endgültig auszuradieren. In seiner Vielgestaltigkeit beruht jener da auf Lügen und dem gezielten Vorhaben die Identität unseres Landes zu verheimlichen, indem man es endgültig von seinen Wurzeln abschneiden wird. Diese Kultur des Vergessens ist ernsthaft zu bedenken, weil unser Land auf diese Weise des Begriffs seines lang anhaltendes Schicksals amputiert wird, das vor fünfzehn Jahrhunderten mit Clovis' Taufe seinen Anfang genommen hat.
Glücklicherweise kommt der Widerstand zustande. Hie und da gibt es allerorts und in ganz Frankreich zuträgliche Ausbrüche und Franzosen, die weiterhin die Erinnerung an die ihnen vorausgegangenen Generationen preisen. Es ist die Zivilgesellschaft, die, angesichts der Staatsmängel, ihr Wirken für dieses Vorhaben einsetzt. Das Montréjeau- Treffen steht da mit dieser festen Absicht überein. All meine Gratulation geht an die Organisatoren. Die Gedenkveranstaltungen gewinnen deutlich an Bedeutung. Es geht nicht mehr darum, lediglich die Toten zu ehren, welche die sich ohne Zögern aufgeopfert haben, um ihre Überzeugungen zu verteidigen, sondern darum, dass man sich Frankreichs eigentliche Grundbedeutung, seine Identität, sein Schicksal und den Ertrag der Arbeit der vergangenen Generationen, welche allesamt zur Errichtung des Baus des Gesellschaftswesens beigetragen haben, ins Gedächtnis zurückruft.
Ich, persönlich, als Erbe einer langen Linie der Könige von Frankreich, mache es mir zur Pflicht, diejenigen zu ermutigen, die die Geschichte, die Tradition, die Wahrheit und jene Werte verteidigen, die ihnen zu Eigen sind. Von dieser festen Grundlage ausgegangen, wird Frankreich schon morgen in der Lage sein, neue Seiten seiner Geschichte schreiben zu können.
Somit gebe ich Euch jetzt schon ein Termin fürs nächste Jahr. Nein, die Märtyrer von Montréjeau sind nicht umsonst gestorben. Ihr Opfer zeigt uns den Weg zur Hoffnung. Dann also, bitte weiter so !
Ludwig, Herzog von Anjou
20/08/2022
Quelle : HIER
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