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10/02/2018

Weihe Frankreichs an die Muttergottes am 10 Februar 1638.

5872cad4bf.jpgPapst Pius XI. gewährte durch Breve vom 31. Mai 1937 für Frankreich einen Jubiläumsablaß, der vom 15. August 1937 bis 15. August 1938 gewonnen werden konnte. Der Anlaß zu diesem Gnadenerweis war die Dreihundertjahrfeier der Weihe Frankreichs an Maria durch König Ludwig XIII. im Jahre 1638. Ludwig XIII. (gestorben 1643) war ein königlicher Marienverehrer, der es liebte, in den Heiligtümern der Muttergottes zu beten. Am 10. Februar 1638 erließ er in seinem Schloß von Saint-Germain-en-Laye ein feierliches Schreiben, worin er Maria zur besonderen Schutzherrin seines Reiches erwählte und ihr seine Person, seine Krone und seine Untertanen weihte.

Die Einleitung dieses denkwürdigen Schriftstückes lautet :

"Ludwig, durch Gottes Gnade König von Frankreich und von Navarra. Gott, der die Könige auf den Thron ihrer Herrlichkeit erhebt, wollte uns nicht nur jenen Geist geben, den er allen Fürsten der Erde für die rechte Leitung ihrer Völker gewährt, sondern er hat auch unserer Person und unserem Staat eine so ganz besondere Sorge zuwenden wollen, daß wir die glückliche Geschichte unseres Königreiches nicht betrachten können, ohne darin ebenso viele wunderbare Beweise seiner Güte zu sehen, als wir Gefahren erblicken, die uns hätten verderben können."

Er zählt dann eine Reihe von Wohltaten der göttlichen Vorsehung zugunsten seines Reiches auf und erklärt, den Ausdruck seiner Dankbarkeit nicht länger verschieben zu wollen. Daher will er sich der göttlichen Majestät weihen, und zwar durch die Hände der Allerseligsten Jungfrau, durch deren Vermittlung er auch jene Wohltaten empfangen habe. Dann folgt der Abschnitt, der die Weihe an Maria enthält :

"Daher", so schreibt der König, "haben wir erklärt und erklären wir, daß wir die heilige und glorreiche Jungfrau Maria zur besonderen Schutzherrin unseres Königreiches erwählen und daß wir ihr in ganz besonderer Weise unsere Person, unsere Krone und unsere Untertanen weihen. Zugleich flehen wir sie an, sie wolle uns einen heiligen Wandel einflößen und unser Königreich mit solcher Sorgfalt gegen die Anstrengung aller seiner Feinde verteidigen, daß es, mag es die Geißel des Krieges erdulden oder die Süßigkeit des Friedens genießen, den wir von ganzem Herzen von Gott erbitten, nicht abweiche von den Wegen der Gnade, die zu denen der Glorie führen."

ND.pngDer König erklärt dann weiter, daß er zum ewigen Andenken an diese Weihe den Hochaltar der Kathedrale von Paris neu errichten werde mit einem Bild der Schmerzhaften Mutter und ihres vom Kreuz herabgenommenen Sohnes, worauf zugleich der König selbst dargestellt sein solle, wie er den heiligen Personen seine Krone und sein Szepter anbietet. Ferner trägt er dem Erzbischof von Paris auf, daß er jedes Jahr am Feste Maria Himmelfahrt in seiner Kathedralkirche beim Hochamt die gegenwärtige Erklärung in Erinnerung bringen solle und daß nach der Vesper dieses Tages eine Prozession in der genannten Kirche abgehalten werden solle mit demselben Zeremoniell wie bei den großen, feierlichen Prozessionen. Dasselbe solle auch in den Pfarr- und Klosterkirchen der Stadt und der Vororte geschehen. Ja, im ganzen Königreich sollten alle Erzbischöfe und Bischöfe in ihren Bischofskirchen und in anderen Kirchen ihres Bistums dieselbe Feierlichkeit abhalten. Wo die Bischofskirche nicht der Muttergottes geweiht sei, solle die Hauptkapelle ihr geweiht und mit einem entsprechenden Altar versehen werden. Endlich sollen die Bischöfe "alle unsere Völker ermahnen, eine besondere Andacht zur Muttergottes zu haben und an diesem Tage ganz besonders ihren Schutz herabzuflehen, damit unser Königreich unter einer so mächtigen Patronin vor allen Machenschaften unserer Feinde in Sicherheit sei, sich lange eines gesegneten Friedens erfreue und der Dienst und die Verehrung Gottes so heilig geübt werde, daß wir und unsere Untertanen glücklich zu jenem letzten Ziel gelangen können, für das wir alle erschaffen worden sind."

Am 15. August 1638 fand dann in Paris und in ganz Frankreich die kirchliche Feier der Weihe statt. Der König, der sich an diesem Tage gerade auf einem Zuge nach Flandern befand, sprach die Weihe während der hl. Messe in der Kirche von Abbeville.

Wann dem König der erste Gedanke an diese Weihe kam, wird sich schwer feststellen lassen. Auch äußere Einflüsse seitens einer oder mehrerer frommen Personen haben nicht gefehlt. Daß der König gerade diesen Zeitpunkt wählte, hängt wohl damit zusammen, daß er damals die Hoffnung auf einen Thronerben hatte. Drei Wochen nach den kirchlichen Feierlichkeiten, am 5. September 1638, wurde ihm der langersehnte Kronprinz geboren. Es war der spätere Sonnenkönig, Ludwig XIV.

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Quelle : Hier