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22/01/2020

Sonntag 19 Januar 2020

Aus Anlass der Totengedenkmesse seine Majestät König Ludwig XVI, die wir immer am Sonntag, der dem 21. Januar am nächsten ist, in der Sühnekapelle feiern, und der gemeinsamen Mahlzeit danach, hielt Prinz Ludwig von Bourbon, de jure seine Majestät König Ludwig XX folgende Rede.

 

Louis XX.pngLiebe Freunde,


Bevor ich Ihnen meine Botschaft übermittle, lassen Sie mich ein paar Worte zum Gedenken Herzog von Bauffremont, der uns gerade verlassen hat, sagen. Mehr als 60 Jahre lang hat er sich mit Leib und Seele für die legitime Königswürde eingesetzt. Er stand an der Seite meines Grossvaters, dann meines Vaters, und seit 1989 konnte ich noch von seiner in allen Prüfungen unerschütterlichen Treue überzeugen. Er überstand alle Stürme und hielt Kurs. Der Monarchismus schuldet ihm aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes unendlich viel. Ich versichere seinen Kindern und seiner ganzen Familie nochmals meine tiefe Erschütterung, als ich von seiner Erhöhung in den Himmel hörte, jenes Mannes, der sich den Dienst des Herrschers am Menschen nicht ohne an Gott ebenso vorstellen konnte. Er möge in Frieden ruhen und in Ihren Gebeten bedacht bleiben, denn auch Sie beweisen Treue. Noch einmal danke ich Ihnen fuer Ihre Treue, die sich aufs Andenken des märtyrerkönigs gründet und die zunehmende Hoffnung auf die bessere Zukunft unseres Landes. Denn Frankreich ist derzeit wie auch im Jahr 1793 leidend.

Seit Jahren steckt es in einer zermürbenden Krise, die es an sich zweifeln lässt, denn jeden Tag ist es zur Verleugnung seiner selbst aufgerufen. Wie, es soll seine glorreiche Vergangenheit und großartige Geschichte vergessen ? Und sich in Busse üben ? Busse weswegen ?

Wenn wir uns die Regierung Ludwig XVI ansehen, dann hat er allein alle seine Vorgänger in sich vereint. Zur Ehre und Grösse seines Landes, die durch den Vertrag von Paris gefährdet waren, hat er es verstanden, die Macht der Engländer zurückzudrängen, indem er der britischen Krone die amerikanischen Kolonien wegnahm und den modernen Hafen Cherbourg schaffte.

Im Interesse einer « sozialen Gerechtigkeit », eines Terminus, den er erstmals verwendete, empfahl Ludwig XVI eine Reform der Finanzen. Um mit der Zeit zu gehen, gewährte er den Protestanten und Juden die gleichen Rechte. Auf dem Gebiet der Wissenschaft förderte er innovative Forschung, wie Dampfmaschine und Auslandsexpeditionen. Um den « Ausgeschlossenen » die Lebensumstände zu verbessern, unterstützte er die Arbeitsbedingungen der blinden und Taubstummen. Tatsächlich war seine Regierungszeit reich an Neuerungen, und zwar durch das Versprechen, das er bei seiner Krönung gegeben hatte, nämlich sich an den Dekalog zu halten.

Der streng christliche König als ältester Sohn der Kirche hatte das Ziel, das Gemeinwohl und Seelenheil seines Volkes. Dies ist kurz zusammengefasst die Aufgabe des Königs. Ist sie nicht so viel besser als all die wenig glaubwürdigen und überzeugenden Beteuerungen der heutigen Regierenden, die so weit von der Realität entfernt sind ? Das Testament Ludwigs XVI, das nach der Messe wieder gelesen wird, trieft von Wahrheit, einer Wahrheit, die im aktuellen Politsprech fehlt, der weder wahrhaftig noch gerecht ist. Das ganze Testament spiegelt diese seine Bescheidenheit wider, die sich nicht vor den Menschen zu rechtfertigen sucht, sondern vor Gott als Herrscher und Richter. Und nicht an Werten irregeht, sondern im Einklang mit seinem Gewissen lebt.

Damit hätte die Revolution und entstehende Republik gleich mal sträflichst den Wortsinn umgekehrt. Die Freiheit hat die Freiheiten unterdrückt. Diese Gesellschaft von früher, die solidarisch dachte, gab sich schließlich immer mehr allem Egoismus und Individualismus hin, obwohl man ihnen Gleichheit und Brüderlichkeit anempfohlen hatte. Zwei Jahrhunderte nach Ludwig XVI war die Gesellschaft nicht mehr solchen Herausforderungen ausgesetzt, sondern wäre zu erneuern.

Hören wir daher nicht auf, den Märtyrerkönig zu verehren, und ziehen wir auch in unserem Zeitalter daraus die Lehren. Lernen auch wir, Tradition mit Fortschritt zu verbinden. Auf dass unser Handeln sinnstiftend wird, und denken wir wie Ludwig XVI an die Mitmenschen, und dass wir fuer sie Verantwortung tragen, ihnen die Hoffnung wieder zu geben und an die humanitären Werte zu erinnern, die das Zusammenleben beherrschen sollten. Dabei dürfen wir nicht auf unmoderne Art und Weise nostalgisch werden und unwiderbringlich vergangenen Zeiten nachtrauern, sondern müssen vielmehr Herausforderungen der modernen Welt meistern, die viel vom Beispiel dessen, was das franzoesische Koenigreich und seine Errungenschaften darstellen, erwartet. Wenn die Geschichte sich auch nie wiederholen wird, so kann sie doch Lehren erteilen, besonders jetzt zu Jahresanfang sollten wir uns die beiden wichtigsten vor Augen halten, und die wären, der zentrale Wert des Menschenlebens von Geburt bis Lebensende und das Gemeinwohl. Und dazu gehört, dass wir uns jedwede Manipulation und Uebergriffigkeit gegenüber dem natürlichen Leben verbieten. Dass wir dem übertriebenen Individualismus Einhalt gebieten, der die Bedürfnisse des Nächsten nicht berücksichtigt, und sogar ins Gegenteil verkehrt. Mit einem Wort, hören wir auf zu lügen.

Es liegt an jedem von uns, das in unserem täglichen Leben in Familie und Beruf umzusetzen. Die Gesellschaft wird sich nur zum Besseren wandeln, wenn wir unsere Verantwortung wahrnehmen, und als Christen unsrem Taufversprechen treu zu bleiben. Ist das nicht das Symbol des Opfers Ludwigs XVI, wenn noetig unserem Gewissen gemäss nein zu sagen ?

Ausser dieser Neujahrsbotschaft möchte ich Ihnen allen sowie Ihren Familien und Ihren Nächsten ein gutes und gesegnetes Jahr 2020 unter dem Schutz der Heiligen Johanna von Orleans wünschen trotz der sich über uns zusammenbraünden Wolken.

Prinz Ludwig Herzog von Anjou

 
 

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