25/03/2018
Hinscheiden von Arnaud Beltrame : Nachruf des Priesters der ihn bis zum Tod begleitete
Hommage. Oberstleutnant Arnaud Beltrame war Katholik. Er bereitete sich mit seiner Verlobten Marielle auf das Ehesakrament aus den Händen Pater Jean-Baptistes, eines regulären marianischen Domherren der Abtei von Lagrasse vor. Dieser ist wenige Tage vor dessen Tod am Freitagabend mit Marielle das Sakrament der Krankenölung und des apostlischen Segens im Angesicht des Todes erteilen gegangen. Er sprach dann lange mit der Verlobten, bevor er ihm die Kommunion gab. Er übergibt einen Text, in dem er demjenigen huldigt, dessen heroischen Tugendakt heute ganz Frankreich feiert.
ARNAUD BELTRAME : EIN CHRISTLICHER HEROISCHER OFFIZIER, DER SEIN LEBEN HINGEGEBEN HAT, UM ANDERE ZU RETTEN.
Zeugnis eines Domherrn der Abtei von Lagrasse (Aude) an dessen Todestag, dem 24. März 2018.
Ich traf Oberstleutnant Arnaud Beltrame und Marielle zufällig anlässlich eines Besuchs in unserer Abtei, einem historischen Denkmal nach deren standesamtlicher Eheschließung am 27. August 2016. Wir mochten uns gleich und sie baten mich, sie auf die kirchliche Hochzeit am 9. Juni nächsten Jahres in der Nähe von Vannes vorzubereiten. Wir haben also fast zwei Jahre lang an den Grundlagen des Ehelebens gearbeitet. Ich hatte ihr Zuhause am 16. Dezember gesegnet und wir schlossen gerade den kanonischen Ehe-Akt. Die sehr schöne Absichtserkärung Arnauds erreichte mich vier Tage vor seinem Heldentod.
Dieses junge Paar kam regelmäßig in die Abtei, um an Messen, Gottesdiensten und Unterweisungen teilzunehmen, besonders im Rahmen des Vereins Unserer Lieben Frau von Kanaa. Sie gehörten zur Gruppe von Narbonne. Erst letzten Sonntag waren sie wieder hier.
Intelligent, sportlich, redselig und lebhaft wie Arnaud war, sprach er gerne über seine Bekehrung. Er war in eine Familie mit wenig religiöser Praxis geboren, und erlebte 2008, also mit fast 33 Jahren eine echte Bekehrung. Er erhält die Erstkommunion und nach zwei Jahren Katechumenat die Firmung. Das war 2010.
Nach einer Pilgerreise nach Sainte-Anne d'Auray im Jahr 2015, wo er die Jungfrau Maria darum bat, die Frau seines Lebens kennenzulernen, geht er mit Marielle, einer still und tief Gläubigen eine Verbindung ein. Die Verlobung feiern sie Ostern 2016 in der Abtei von Timadeuc in der Bretagne.
Er begeistert sich für die Gendarmerie wie auch für Frankreich, seine Größe, Geschichte und christlichen Wurzeln, die er mit seiner Bekehrung wiederentdeckte. Als er sich an den Ort der Geiselhaft begibt, war er wohl von der Leidenschaft als heldenmutiger Polizist getrieben, denn für ihn bedeutet dies Berufung zum Beschützen. Ihm ist aber das ungeheurliche Risiko, das er eingeht, bewusst.
Er weiß aber auch um das kirchliche Eheversprechen, das er Marielle gegeben hat, die zivilrechtlich bereits seine Frau ist, und die er zärtlich liebt, wovon ich Zeuge wurde. Darf er also ein solches Risiko eingehen? Mir scheint, dass nur sein Glaube den Wahnsinn dieses Opfers, das heute Gegenstand unser aller Bewunderung ist, erklären kann. Er war sich dessen bewusst, dass Jesus uns sagt: "Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt." (Joh 15, 13) Es war ihm bewusst, wenn sein Leben Marielle gehörte, dann auch Gott, Frankreich, seinen Brüdern in Todesgefahr. Ich meine, dass nur ein christlicher Glaube von Nächstenliebe beseelt ihm dieses übermenschliche Opfer abverlangen konnte.
Ich war gestern Abend gegen 21 Uhr im Krankenhaus in Carcassonne. Die Gendarmen und die Ärzte und Krankenschwestern gaben mit bemerkenswertem Feingefühl den Weg frei. Ich konnte ihm das Krankensakrament spenden und den apostolischen Segen im Angesicht des Todes erteilen. Marielle sprach zwischendurch diese schönen liturgischen Formeln. Wir hatten den Passionsfreitag, unmittelbar vor der Karwoche.
Ich hatte gerade die Novene und den Kreuzweg für ihn gebetet. Ich fragte das Pflegepersonal, ob er eine marianische Medaille haben könne, die der Rue du Bac von Paris, ganz in der Nähe.
Umsichtig und geschickt legt sie ihm eine Krankenschwester auf die Schulter. Ich konnte ihn nicht mehr verheiraten, wie auch ein Zeitungsartikel recht unpassend vermerkt hat, weil er bewusstlos war. Arnaud wird keine eigenen Kinder haben. Aber sein beispielhaftes Heldentum wird viele Nachahmer dazu verleiten, sich für Frankreich und gelebtes Christentum bereitwillig hinzugeben.
Ürsprungliche Text auf französich : HIER
Übersetzung : K.Hoitsch und F.Reny
22:30 | Lien permanent | Commentaires (0) | Tags : terroranschlag, frankreich, arnaud beltrame, öpfer
Les commentaires sont fermés.