17/07/2020
Erstaunlich : Jeanne d’Arc (17. Juli 1429)
Hätte dieses Treffen nicht stattgefunden, wäre die Geschichte Frankreichs ganz anders verlaufen. 1429 trat die Jungfrau von Orléans vor den Kronprinzen Karl VII., um ihm zu verkünden, dass sie Orléans vom Joch der Engländer befreien und ihn zur Krönung führen werde.
Wenn eine Begegnungen für die Geschichte Frankreichs entscheidend war, dann die zwischen Jeanne d'Arc und Karl VII. Während der Kronprinz bereits die Hoffnung aufgegeben hatte, den Engländern den Thron streitig zu machen, hörte er von einer jungen Lothringerin, die nach einer ihr verlauteten göttlichen Botschaft auserkoren sei, den König und das ganze Land zu retten. So empfing er die Jungfrau von Orléans am 25. Februar 1429 bei einer Audienz in Chinon. Der feste Glaube und der Mut des jungen 17-jährigen Mädchens überzeugten den König, so dass er ihr zur Befreiung Orléans seine Truppen anvertraute.
Anschließend begibt sich Jeanne zu der in Blois versammelten Armee, um Richtung Orléans zu ziehen. Im Mai desselben Jahres befreit Jeanne d'Arc die Stadt Orléans vom Joch der Engländer : Die Prophezeiung, nach der sie das Land retten und den Dauphin zum Thron führen würde, hatte sich also bewahrheitet. Am 17. Juli 1429 wurde Karl VII. in Reims an der Seite der Jungfrau von Orléans und seiner stolzen Standarte zum König von Frankreich gekrönt.
Ürsprungliche Text : Hier
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10/10/2016
Rede am Samstag, 8. Oktober 2016 in der Kathedrale von Reims, gehalten von Prinz Ludwig von Bourbon, Herzog von Anjou
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
Liebe Freunde,
Sicher ist dieser Ort nicht der geeignetste für lange Gespräche, aber es liegt mir als Chef des Hauses Bourbon am Herzen und damit Nachfolger der Könige von Frankreich, mich zu dem wichtigen Akt in der Kathedrale von Reims, dem gerade vollzogenen Aufstellen der Tafel über die hier stattgefundenen 31 Krönungen, zu äußern.
Meine ersten Worte gelten Professor Patrick Demouy, denn wir haben uns heute hier mit dem Bürgermeister, mit Seiner Exzellenz dem Erzbischof von Reims auf dessen dankenswerter Initiative hin versammelt. Daher bedanke ich mich hiemit aufs herzlichste bei ihm dafür. Er ist im Laufe der Zeit zum Experten für Krönungen geworden und durch Kraft und Elan und Überzeugung hat er sowohl kirchliche als auch weltliche Autoritäten wie auch akademische und dem Gedenken der Kathedrale als auch unserer gemeinsamen Geschichte im allgemeinen loyale an sich gezogen.
Mein Dank gilt auch dem Verein der Freunde der Kathedrale wie auch dessen Vorsitzendem, Herrn Bernard Poret. Sie haben viel zur Verwirklichung dieses Projekts getan und wurden dabei durch das Instituts des Hauses Bourbon als Mäzen unterstützt. Die einen wie die andern haben die Interessen der verschiedenen Autoritäten : des Erzbischofs, des Klerus der Kathedrale, der historischen Bauten im Verein berücksichtigt.
Damit wurde eine Tafel in der Kathedrale aufgestellt, um der 31 Krönungen, die seit jener von Ludwig dem Frommen vor 1200 Jahren hier stattgefunden haben, insbesondere jener der Capetiens, zu gedenken. Mehrere Male pro Jahrhundert befand sich diese Kathedrale vor einer Krönungsfeier, also der echten Säule des Königtums.
Wenn das Königreich also mit dem Tod des Vorgängers begann, so war es nur die Krönung, die ihm diese hohe Funktion vermittelte, und aus dem französischen König im Unterschied zu anderen einen wahrhaft Mächtigen machte.
Durch die Krönung ist Göttliches menschlich geworden, hat sich vereinigt sozusagen um dem König das Amt zum Gemeinwohl ausüben zu lassen. Die Dauer der Machtausübung wurde durch die wohltätige Nächstenliebe des christlichen Fürsten ausgelöst. Die Versprechungen bei der Krönung verpflichteten den König gleichermaßen zum Streben nach Heiligkeit. Wie der heilige Ludwig darin beispielgebend war, so wussten alle Könige, dass sie ihm dabei nacheifern mussten.
Die Stadt Reims bleibt uns in dieser einmaligen Rolle, die sie dabei in der Geschichte unseres Landes gespielt hat, tief im Bewusstsein verhaften. Und wenn einige Krönungen auch anderswo stattgefunden haben, so bleibt es doch symbolhaft am stärksten hier; wenn auch die Stadt durch Clovis' Taufe am Beginn des fränkischen Königreichs zum Schauplatz wurde, und erst dann durch die Krönungen, insbesondere die erste. Die Tagung von heute Nachmittag trägt zum Verständnis dessen bei, und ich bedanke mich sehr herzlich bei den Präsentatoren ihrer Forschungsarbeiten.
Ich erinnere mich an meine Ankunft hier im Jahr 1996 und an die Auszeichnung, die ich damals erhielt, indem ich in meinen Händen die Reliquien der heiligen Ampulle, die das heilige Chrisam enthielt, die sich wunderbarereweise im Erzbistum erhalten hatte, hielt, nachdem sie und die Stadt während der Revolution blutig geschändet worden waren.
Ja, Reims ordnet sich in die Reihe von Historischem in Frankreich, was manchmal ohne aktuellen Bezug scheint, wo Chlodwig, Ludwig der Fromme, der heilige Ludwig, Johanna von Orleans vorkommen, wo die Krönungen für die Gegenwart aber immens wichtig sind, wo mit einem Wort Frankreich sich den Namen "älteste Tochter der Kirche" verdiente.
Aber abgesehen davon gibt es noch den heutigen Bezug, nämlich den aktuellen Ruf zur Überwindung. Unsere Gesellschaft bevorzugt das Materielle, den scheinbar leichteren Zynismus und Skeptizismus und hat damit viel verloren: Werte, Sinnfindung, die Jungen haben keinen Halt und werfen sich bereitwillig ins hohle Vergnügen und haben Angst vor der Zukunft. Die Krönung zum König erinnert uns daran, dass die Machtergreifung zum Gemeinwohl verpflichtet und ans Gnadengeschenk, an etwas Bleibendes und Erhebendes. Dies ist die Botschaft der Hoffnung, die wir uns merken, denn sie ebnet den Weg in die Zukunft. Mögen
Unsere Liebe Frau, der heilige Ludwig und alle Heiligen mit all den Gebeten, die die Inthronisationen begleitet haben, Frankreich und die Aufrechterhaltung seiner Tradition beschützen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Ludwig, Herzog von Anjou
(übersetzung Hoitsch.K)
11:48 | Lien permanent | Commentaires (0) | Tags : ludwig von bourbon, reims, kronung